Leser von ScienceFiles werden sich noch an unser Fuzzy-Wahlprognose-Tool erinnern, das wir eigens zur Vorhersage des Ergebnisses der Bundestagswahl 2013 entwickelt haben. Das Tool hat sich als präziser als die Wahlhochrechnung der ARD erwiesen.
Nach unserem Vorhersageerfolg bei der letzten Bundestageswahl haben wir uns ein bisschen auf unseren Lorbeeren ausgeruht und das Fuzzy-Wahlprognosetool erst einmal in die Hall of Fame gepackt. Aus dieser haben wir es nun wieder hervorgeholt, um auf Grundlage eines Teils der Daten, die wir seit dem 13. Januar auf SurveyNET sammeln, hochzurechnen, wie die Bundestagswahl ausginge, wenn sie denn am nächsten Sonntag stattfinden würde. Derzeit stehen uns Daten von 5.506 Befragten zur Verfügung. Die Hochrechnung basiert auf den Angaben von 1.874 Befragten.
Wenn am nächsten Sonntag Wahl wäre, wie sähe das Ergebnis aus?
So:
Die CDU/CSU erzielt bei uns einen Anteil von 36,1%, die SPD wird zweitstärkste Kraft im ScienceFiles-Vorhersageparlament mit 23,1% der Stimmen. Die AfD wird mit einigem Abstand zu allen folgenden Parteien drittstärkste Kraft und erreicht einen Anteil von 15,9% der Stimmen, LINKE und Bündnis90/Grüne kommen auf 7,8% bzw. 7,6% der Stimmen. Die FDP ist in unserer Vorhersage draußen, kann also auch nicht in den nächsten Bundestag einziehen, was vermutlich am weitgehenden Fehlen eines liberalen Profils liegt, so dass man nicht wirklich weiß, warum man die FDP wählen sollte.
In der folgenden Tabelle haben wir unsere Hochrechnung mit den aktuellen Hochrechnungen von Allensbach, Emnid, Forsa und Infratest zusammengesellt.
Wie man sieht, schneiden linke Parteien bei den Umfrageinstituten besser ab als bei uns. Das mag daran liegen, dass diese Institute einen entsprechenden Bias in ihren Daten haben. Dass die FDP bei den Umfrageinstituten bei 5% liegt und somit in den Bundestag einzieht, während wir sie bei 4,5% und damit unterhalb der 5%-Hürde verorten, kann man vermutlich als Rundungsfreundlichkeit gegenüber der liberalen Partei ansehen.
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