Feb 04

Flüchtlinge sind Geschäft

Wir haben die ersten Zwischenergebnisse aus unserer derzeit laufenden Befragung zu Flüchtlingen, die wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen.

Die Ergebnisse basieren auf den Angaben von zwischenzeitlich 542 Befragten. Der Zwischenstand, den wir berichten, ruht also bereits auf einer soliden Basis.

Wir haben in der letzten Befragung u.a. die Einstellung zu Flüchtlingen erfragt, darunter die Einschätzung zu den folgenden drei Aussagen:

  • Es kommen zu viele Flüchtlinge nach Deutschland.
  • Flüchtlinge kommen wegen der großzügigen Sozialhilfe nach Deutschland.
  • Flüchtlinge werden von der Flüchtlingsindustrie benutzt, um sich Steuermittel zu verschaffen.

Jeder dieser Aussagen konnte auf einer Skala, die von “stimme voll und ganz zu”, über “stimme eher zu” und “stimme eher nicht zu” bis “stimme überhaupt nicht zu” reicht, zugestimmt oder nicht zugestimmt werden. Wir haben für erste Analysen Mittelwerte für die Antworten der 542 Befragten berechnet, wobei der Wertebereich der Antworten von 1 “stimme voll und ganz zu” bis 4 “stimme überhaupt nicht zu” reicht. D.h. je näher der Mittelwert bei “1” liegt, desto größer ist die Zustimmung, je näher er bei “4” liegt, desto größer ist die Ablehnung.

Als Ergebnis ergibt sich eine breite Zustimmung zu allen drei Aussagen. Die Werte reichen von 1,12 für die Aussage “Es kommen zu viele Flüchtlinge nach Deutschland” über 1,34 für die Aussage “Flüchtlinge werden von der Flüchtlingsindustrie benutzt, um sich Steuermittel zu verschaffen” bis 1,49 für die Aussage “Flüchtlinge kommen wegen der großzügigen Sozialhilfe nach Deutschland”.

Diese überwiegende Zustimmung zu den drei Aussagen findet sich für die Wähler aller Parteien. Egal, ob jemand bei der letzten Wahl CDU, CSU oder Linke gewählt hat, die Wahrscheinlichkeit, dass er den drei Aussagen zustimmt, ist sehr hoch. Dies zeigt die folgende Abbildung sehr deutlich, in der wir die Mittelwerte nach Wählern unterschiedlicher Parteien für die drei Aussagen aufgeschlüsselt haben.

SN_Fluechtlinge Partein

Wie man der Abbildung gut entnehmen kann, sind die Unterschiede zwischen den Wählern der unterschiedlichen Parteien eher gering ausgeprägt. Die Wähler aller Parteien stimmen den drei Aussagen überwiegend zu. Die deutlichsten Unterschiede gibt es bei der Einschätzung, dass Flüchtlinge von der Flüchtlingsindustrie benutzt werden, um an Steuermittel zu gelangen und im Hinblick auf die großzügige Sozialhilfe.

Wähler von Bündnis90/Grüne und SPD stimmen in geringerem Ausmaß der Aussage, dass Flüchtlinge von der Flüchtlingsindustrie genutzt werden, um an Steuermittel zu gelangen, zu als die Wähler anderer Parteien. Die Erklärung dafür dürfte sich in der größeren Anzahl von SPD und Bündins90/Grüne Wählern finden, die in der Flüchtlingsindustrie beschäftigt sind.

Wähler von LINKE und der SPD stimmen der Aussage “Flüchtlinge kommen wegen der großzügigen Sozialhilfe nach Deutschland” nicht in dem Ausmaße zu als Wähler anderer Parteien. Die Erklärung dafür kann in dem Umstand vermutet werden, dass unter den Wählern von LINKE und SPD mehr Arbeitslose zu finden sind als unter den Wählern anderer Parteien, so dass die Wahrscheinlichkeit, die vermeintliche Großzügigkeit des deutschen Sozialsystems am eigenen Leib erfahren zu haben, für Wähler von LINKE und SPD größer ist als für Wähler anderer Parteien.

Die Ergebnisse zeigen indes in ziemlich beeindruckender Weise die Überzeugung, dass zu viele Flüchtlinge nach Deutschland kommen und sie zeigen darüber hinaus, dass damit verbundene Probleme nicht alleine den Flüchtlingen angelastet werden, für die die Mehrheit der Befragten vermutet, sie kommen wegen der großzügigen Sozialhilfe nach Deutschland, sondern auch der Flüchtlingsindustrie, von der die Mehrheit der Befragten annimmt, dass sie Flüchtlinge benutzt, um ihren Mitgliedern ein üppiges Auskommen auf Kosten der Steuerzahler zu verschaffen.

Flüchtlinge sind somit nicht nur zum Fixpunkt der Diskussion um die Verteilung von (finanziellen) Ressourcen zwischen Autochthonen und Zuwanderern geworden, sondern auch zum Fixpunkt der Diskussion um die Verteilung von (finanziellen) Ressourcen unter Mitgliedern der autochthonen Bevölkerung.

Die Befragung läuft weiterhin. Wer noch daran teilnehmen will, der kann dies hier tun.

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